Aktion neue Domorgel    
     
| Die alte Remter-Orgel

 Landeskirchenmusikdirektor Gerhard Bremsteller konzipierte in der schweren Nachkriegszeit für den Remter, dem bis 1955 einzig nutzbaren Gottesdienstraum am Dom, eine repräsentative Orgel und beauftragte die Orgelbauanstalt Alexander Schuke Potsdam. Eine dreimanualige Orgel mit 28 Registern wurde aus Platzgründen vor die Nordwand des Remters gebaut. Dies war nicht der akustisch und optisch günstigste Standort. In klanglicher Hinsicht wurden Bremstellers Wünsche nahezu uneingeschränkt erfüllt. Es war die größte neu gebaute Schleifladenorgel nach dem Krieg in Magdeburg.


Die alte Remter-Orgel


Die Disposition der Orgel ließ sie als neobarockes Instrument erscheinen, wobei die engen Labien und Kernspalten und die sehr hohen Aufschnitte der Principale dem Instrument einen undurchsichtigen unpräzisen Klang gaben, der sich weitab von dem übertrieben spitzen Klangbild bewegte, das andere Orgelbauer zu dieser Zeit bevorzugten. Sie konnte im strengen Sinne weder als Beispiel für die Ausführung aus der „Orgelbewegung“ stammender Grundsätze gelten, noch als echtes neubarockes Instrument.

Schon wenige Jahre später mussten Reparaturen und Veränderungen erfolgen, die sich wiederholten. 1992 erhielt die Orgel eine teure Generalüberholung. Jedoch ließ ein neues Heizungssystem die Orgel austrocknen. Sie war zuletzt unspielbar. Eine neuerliche Reparatur hätte in einer unvertretbaren finanziellen Größenordnung gelegen.

Die alte Remter-Orgel konnte 2007 dem Orgelmuseum in Valley/Oberbayern übergeben werden, von wo sie 2010 in eine katholische Gemeinde in Polen weiter vermittelt wurde und so erhalten blieb und weiter gespielt wird.





Siehe auch das Buch:
   „Orgeln im Magdeburger Dom – einst & jetzt“,

267 Seiten für nur 19,95 €

erhältlich am Kartentisch des Domes und in der Magdeburger Buchhandlung Wahle sowie per Bestellung über unseren Shop